Was ist eine Perianalthrombose?
Die Perianalthrombose (auch: Analthrombose, Analvenenthrombose) ist eine Schwellung am Afterrand (Anus), die innerhalb von Minuten bis Stunden entsteht und die von einem Blutgerinnsel in einem Blutgefäß ausgelöst wird.
Diese Analvenenthrombose kann eine Größe von wenigen Millimetern bis 2-3 Zentimetern annehmen und schmerzlos bis äußerst schmerzhaft sein.
Symptome: Wie macht sich eine Perianalthrombose bemerkbar?
Die Perianalthrombose macht sich durch zwei Leitsymptome bemerkbar:
- Fremdkörpergefühl am After
- Schmerzen oder Brennen bzw. Jucken am After
Wodurch wird eine Perianalthrombose ausgelöst?
Zu den Ursachen einer Perianalthrombose zählen:
- Genuss hochprozentiger alkoholischer Getränke wie Schnaps
- Verzehr scharf gewürzter Speisen
- Außerordentliche körperliche Anstrengung wie Heben oder Pressen, Radsport, Joggen
- Starkes Husten
- Durchfall
- Kälteeinfluss im Gesäßbereich
- Gynäkologische Beschwerden bzw. Besonderheiten wie Menstruation, letzte Schwangerschaftswochen und Entbindung
Wie wird die Perianalthrombose festgestellt?
Der Proktologe diagnostiziert die Perianalthrombose durch Inspektion (Sichtuntersuchung) und eine Tastuntersuchung (Palpation). Typisch für die Analthrombose sind bläuliche oder rote Knoten am Anus (Analrand) oder auch manchmal auch im Analkanal.
In der Größe können Perianalthrombosen Stecknadelkopfgröße bis Pflaumengröße erreichen. Die große Ausdehnung und Verdrängung des umliegenden Gewebes (med.: Raumforderung) führt zu den häufig beschriebenen Schmerzen und zum Fremdkörpergefühl am After.
Da der medizinische Laie keine Diagnose stellen kann, ist bei den beschriebenen Symptomen ein Besuch beim Proktologen unerlässlich. Die typischen Symptome einer Analthrombose müssen sicher von anderen Krankheitsbildern (z. B. Analkarzinom) unterschieden werden.
Muss eine Analthrombose behandelt werden?
Die Frage nach der Behandlung der Analvenenthrombose hängt von der Symptomatik ab.
Konservative Behandlung der Analthrombose durch den Proktologen
Wenn nur mäßige oder geringe Schmerzen auftreten, kann man nach Ausschluss ernsthafter Erkrankungen zuwarten. Die Analvenenthrombose kann sich innerhalb einiger Wochen von alleine zurückbilden.
Unterstützend kann die Gabe eines nichtsteroidalen Antirheumatikums (z. B. Ibuprofen) wirken.
Operative Behandlung der Analthrombose durch den Proktologen
Patienten, die über starke Schmerzen im Bereich der Analthrombose klagen, können durch einen kleinen operativen Eingriff von ihren Beschwerden befreit werden.
Die Analvenenthrombose wird ausgeschnitten. Die Operationswunde wird offen gelassen und verheilt je nach Größe der Analthrombose in den folgenden 1-2 Wochen.